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Brisbane & Melbourne

Camperabgabe, Brisbane und auch wir kriegten den Virus langsam zu spüren..

In Brisbane angekommen mussten wir unseren Camper abgeben. Als wir uns vom Camper verabschieden mussten irgendwo im Ghetto, hatten wir schon ein trauriges Auge. Es waren einfach unglaublich tolle 55 Tage. Wir erlebten so viel. Unser Camper machte soviel mit! 11'000 Kilometer. Es war einfach eine unglaubliche Zeit! Eine Zeit, welche uns niemand mehr nehmen konnte. Eine Zeit, wo wir uns noch keine Gedanken über den Corona Virus und die darauffolgenden Auswirkungen für unsere Weiterreise machen mussten. Zu diesem Zeitpunkt wussten wir nicht, ob wir nach Hawaii einreisen können oder nicht, wie es weitergeht, ob wir nach Hause müssen oder ob wir in Australien steckenbleiben würden. Wir konnten nur Abwarten.. Und vor allem hoffen, dass unsere halbjährige Reise sich nicht 2 Monate zu früh dem Ende zuneigen würde.

 

 

Die Hoffnung stirbt zuletzt.. sagt man. Wir haben bis zum Schluss die Hoffnung nicht aufgegeben, unsere Reise weiter fortsetzen zu können. Wir hatten eine positive Einstellung bis zu diesem Tag gehabt, an welchem wir letztendlich doch die Heimreise antreten mussten. Doch bevor es soweit war, erlebten wir in Brisbane 2 tolle Tage. Wir bekamen sogar ein Upgrade im Hotel für nur 8 Dollar mehr in der Nacht und hatten im 26. Stock eine herrliche Aussicht. Wir wollten gar nicht mehr aus diesem Zimmer raus. Die Stadt war so gemütlich! Wir konnten zu Fuss überall hin und sie gefiel uns von Anfang an sehr. Aber dennoch konnten wir alles was wir erlebten, nicht mehr so geniessen wie vielleicht noch vor einer Woche, wo das mit dem Corona Virus noch nicht so präsent war für uns. Und als wir dann am Tag, an welchem wir wie geplant nach Melbourne flogen beim Aufstehen erfuhren, dass der Bundesrat alle bittet nach Hause zu kommen, wussten wir, dass wir bald eine Entscheidung treffen müssen. Das Schöne war, dass wir mit zwei Päärli aus der Schweiz, welche wir kannten und die auch in Australien waren, Kontakt hatten. Somit waren wir nicht ganz alleine in dieser Situation und konnten uns austauschen. Und trotzdem war es eine schwere Entscheidung. Wir wussten einfach nicht, was das Richtige ist. Vielleicht wussten wir es schon, aber wir wollten es einfach nicht wahrhaben. Auf alle Fälle flogen wir an diesem Tag nach Melbourne. Unser Flug wurde gestrichen und mit einem anderen Flug zusammengetan und das Flugzeug war trotzdem halb leer! Die Leute trauten sich nicht mehr zu fliegen und das sogar obwohl es ein Inlandflug war. Wir checkten beim Hotel in Melbourne ein und mussten Fragen ausfüllen bezüglich Virus. Die Angestellten wussten nicht genau wieso, weil sie alles einfach noch gar nicht so mitbekamen. Es fing langsam an, aber wir wussten ja wie schnell es gehen kann, wir hatten ja die Medien in der Schweiz ebenfalls verfolgt und auch von unseren Familien und Freunden davon gehört. Da wir erst am Abend mit unserem Reisebüro telefonieren konnten wegen der Zeitverschiebung, probierten wir die Zeit zu überbrücken, indem wir in die Stadt gingen. Dort war alles noch einigermassen normal, nur dass ein Strassensänger ein eigenes komponiertes Corona Virus Lied sang. Als es dann endlich Abend war und wir mit unserem Reisebüro telefonieren konnten, endete das Ganze nicht so, wie wir es erhofft hatten. Es wurde uns nämlich nicht gesagt, dass wir nach Hause kommen müssen, wir mussten es selbst entscheiden. Doch das war keine Schuld von Globetrotter, denn sie bekamen einfach auch keine direkte Weisung vom Bund. Auf alle Fälle mussten wir dann halt wirklich selber entscheiden und das taten wir. Da wir nachher aber schlafen gingen und wir so zu sagen in der Nacht eine Info von Globetrotter bekamen wegen dem Rückflug, mussten wir am nächsten Tag wieder bis am Abend warten, um Kontakt mit ihnen aufnehmen zu können. Und der Tag war alles andere als erholsam. Wir waren richtig nervös, weil die Flüge von Zeit zu Zeit teurer wurden und immer mehr Leute entschieden die Heimreise anzutreten. Wir gingen zwar nochmals in die Stadt shoppen, aber auch dort merkten wir immer mehr, wie es immer weniger Leute auf der Strasse hatte und auch in den Läden die Verkäufer langsam Angst um die Schliessung ihrer Shops hatten. Dort wussten wir, es ist die beste Entscheidung nach Hause zu gehen. Denn wenn wir geblieben wären, hätten wir nie so weiter reisen können wie zuvor. Wir hätten wahrscheinlich nicht mal mehr was anschauen gehen können. Und hätten die ganze Zeit ein Gefühl gehabt, welches uns kaputt gemacht hätte. Als wir dann endlich mit unserer Reiseberaterin telefonieren konnten, organisierte sie uns einen Flug nach Hause. Doch es war Anspannung pur, ob alles klappt! Denn wir wussten wir würden uns erst sicher fühlen, wenn wir in Zürich am Flughafen wären. Da wir erst am nächsten Tag am Abend flogen, mussten wir uns noch ziemlich gedulden und uns die Zeit bis dahin so gut wie möglich vertreiben. Denn wenn wir an den Heimflug und alles dachten, ging es uns nur schlechter. Als wir am Morgen noch kurz in der Stadt ins Starbucks gingen, waren einfach fast keine Leute mehr in der Stadt! Dies zeigte uns wieder, dass es richtig war zu gehen. Wir gingen gegen den späteren Nachmittag an den Flughafen und dort klappte alles einwandfrei! Wir waren sogar richtig schnell durch den Sicherheitscheck gekommen. Die Leute am Flughafen hatten so wenig zu tun, dass sie sogar Scherze mit uns machten. Von Melbourne ging es nach Singapur mit einem kleinen Zwischenstopp und dann nach Dubai. Die Flüge waren total angenehm mit den Emirates. Um 5 Uhr morgens kamen wir in Dubai an und mussten dann 11h am Flughafen warten, bis es für uns weiter in die Schweiz ging. Es war eine sehr lange Zeit. Vor allem flog um halb 9 ebenfalls ein Flugzeug nach Zürich, in welchem wir leider keinen Platz mehr hatten. Das war ein bisschen deprimierend, wir waren so nahe von unserem Zuhause und mussten einfach noch warten. Doch immerhin ging die Zeit nicht allzu langsam vorbei und als wir endlich im Flugzeug sassen, waren wir glücklich. Doch dieses Glück hielt nicht lange an, denn plötzlich wurde es warm im Flugzeug.. die Klimaanlage stieg aus. Also mussten wir alle nochmals aussteigen und das Flugzeug musste gewechselt werden. 1 1/2 Stunden später sassen wir in einem anderen Flugzeug und waren bereit abzufliegen. Wir gewonnen sogar eine Stunde, da das Flugzeug schneller fliegen konnte. Also hatte das Ganze doch noch was Gutes ;-). Um 22.15 kamen wir dann endlich in Zürich am Flughafen an und wurden von meiner Schwester, ihrem Mann, meinem Bruder und seiner Freundin abgeholt. Obwohl wir uns freuten sie zu sehen, war es einfach so traurig sie nicht umarmen zu können. Dann kommt man von so einer Reise nach Hause und man darf sich einfach nicht umarmen! Das war fast noch härter als dass wir nach Hause kommen mussten. Wir fühlten uns schlussendlich als wären wir zwar Zuhause, aber irgendwie doch nicht wirklich. Es war ein Gefühl, dass man nicht wirklich beschreiben kann. Wir wussten zu diesem Zeitpunkt, dass wir es akzeptieren müssen das Ganze und das taten wir auch, aber es war alles andere als einfach. Wir waren einfach froh, konnten wir wenigstens unsere Camper-Reise beenden. Und wir waren ausserdem unglaublich dankbar dafür, eine solche tolle Zeit erlebt haben zu dürfen!

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